Vitamin K2
Vitamin K2 gibt es in zahlreichen Unterformen, die sich alle etwas in ihrer Herkunft und in ihrem biochemischen Verhalten unterscheiden. Nützlich und wichtig für den Menschen sind die Formen Vitamin-K2-MK4 und Vitamin-K2-MK7. Während Vitamin K1 vorallem in der Leber die Gerinnungsfaktoren aktiviert, hat Vitamin K2 im Wesentlichen wichtige Bedeutung für den Calciumstoffwechsel in allen Körpergeweben. Die Notwendigkeit einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin K2 ist inzwischen erkannt und in zahlreichen Studien nachgewiesen.
Unabdingbar ist eine optimale Versorgung mit Vitamin K2 auch unter Substitution von Vitamin D. Vereinfacht dargestellt schafft Vitamin D alleine Calcium aus dem Darm ins Blut, kann es aber nur mit Hilfe von genügend Vitamin K2 in Knochen und Zähne einbauen! Ein Mangel an Vitamin K2 führt dazu, daß das Calcium sich im Körper ungezielt ablagert (z.B. in Gefäßwänden und inneren Organen) und nicht in die Gewebe eingebaut werden kann, in denen es gebraucht wird. Vitamin K2 ist sozusagen der Steuermann für das aufgenommene Calcium.
2010 wurde im British Medical Journal eine Metaanalyse publiziert, in der ein eindeutig erhöhtes Herzinfarktrisiko unter Supplementierung von Calcium alleine ohne Zugabe von Vitamin K2 belegt wurde. Umgekehrt war bereits 2004 in der sog. Rotterdam-Studie festgestellt worden, daß eine hohe Vitamin-K2-Zufuhr mit signifikant weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, daß Medizinern seit vielen Jahren bekannt ist, daß Vitamin K2 bestehende Kalkablagerungen in Gefäßen wieder abbauen kann!
Die Literatur zu den weiteren positiven Wirkungen von Vitamin K2 nimmt in den letzten Jahren explosionsartig zu. Eine sehr gute Zusammenstellung findet man z.B. bei orthoknowledge.eu
Im Gegensatz zu Vitamin K1 wird K2 von Bakterien produziert. So nimmt der Mensch bei natürlicher Ernährung (Bio-Fleisch!) das K2 auf, das von den Darmbakterien Grünpflanzen fressender Tiere produziert wurde. Masttiere fressen heute keinerlei natürliches Grünfutter mehr, aus denen ihre Darmbakterien K2 herstellen könnten. Sie erhalten synthetisch hergestelltes Vitamin K3, mit dem sie selbst bis zur Schlachtung überleben können. Vitamin K3 ist aber für den Menschen wertlos, teilweise sogar giftig. So geraten wir mit unserer heutigen Ernährung zwangsläufig immer mehr in einen Vitamin-K2-Mangel – sicher eine nicht unerhebliche Mitursache steigender Raten an Herzinfarkten und Schlaganfällen.
Eine zweite K2-Quelle ist das sog. Natto, ein fermentiertes Sojaprodukt, das z.B. Japaner mit K2 versorgt und so bei traditioneller Ernährung dort für auffallend niedrige Raten an Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesorgt hat.
Vitamin K2...
...spielt eine untergeordnete Rolle bei der Blutgerinnung (Die Regulierung der Blutgerinnung ist die Hauptaufgabe des Vitamin K1)
...spielt eine wesentliche Rolle beim Transport von Calzium (z.B. Zähne und Knochen)
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Robert Franz